Holzanhänger Buriatischer Schamane

Sibirischer Schamane aus der ost-westlichen Region um den Baikalsee


Seit mehr als 40.000 Jahren wird in Sibirien Schamanismus gelebt. In langen Stoffgewändern, oft mit Reliquien benäht, aus Metall, Holz, Steinen oder Tierfell, -zähnen und Knochen tanzen sich die Schamanen in Trance. In dieser Region werden hierzu Rahmentrommeln aus Weidenholz mit sehr großen Durchmessern, mit teils mehr als einem Meter, oft oval, teils mit Rippen, mit Rentierfell bespannt und rhythmisch geschlagen. Die Verwendung von Fliegenpilzen als Rauschmittel ist eher selten anzutreffen.

 

Das Gesicht der Schamanin ist mit Stoff- oder Fellschnüren verdeckt. Die rhythmischen Bewegungen der Fäden fördern den Trancezustand, verhüllen das oft verzerrte Gesicht vor den Patienten und Beteiligten und sind der Vorhang zur Anderswelt.

 

Reliquien sind meist Hilfs- und Schutzgeister, die die sowohl Einlass in die Anderswelt ermöglichen, den Kontakt zu den dort ansässigen Geistwesen vereinfachen aber auch vor Bedrohungen - zum Beispiel durch die Krankheit des Patienten - schützen. In der heutigen Zeit lassen immer mehr Schamanen Ritualobjekt auch von lokalen Künstlern erstellen und integrieren diese aktiv in das Ritual.

 

Besonders für die buriatische Region sind die hornartigen Lanzenstäbe, die auf Brusthöhe an die Gewänder geschnürt werden. Sie sind in verschiedenen rituellen Farben bemalt, aus Erdfarben und Tierblut. Sie präsentieren die Himmel, die der Schamane auf seinen Reisen durchdringt, und helfen beim Kampf gegen Krankheiten und dunkle Geistwesen.

 

Unterschieden werden weiße und schwarze Schamanen und Schaman*innen. Die weißen sind als Heiler zu verstehen, die schwarzen als Beherrscher einer eher dunklen Magie. Nach der Initiation zum Schamanen entscheidet sich dieser bzw. diese*, für einen der beiden Wege.